Unser Labyrinth vor der Christuskirche

 

10 Jahre Labyrinth – Hurra unser Labyrinth lebt! 

Es war das Anliegen des Labyrinth-Planungsteams vor 11 Jahren, dass unser Labyrinth nicht nur der schönen Platzgestaltung dienen soll, sondern mit Leben gefüllt wird.

Das ist gelungen!

Wir blicken nun nach 10 Jahren auf viele schöne Veranstaltungen wie Gemeindefeste und Johannesfeiern zurück, in deren Verlauf wir mit vielen Feiernden mal singend, mal betend, fragend oder lichttragend ins Labyrinth zogen. 

Regelmäßig an Lichtmess (02.02.), an Johanni (24.06.) und an Michaeli (29. Sept.) versammeln wir uns im Labyrinth zu einer Andacht. Wir nehmen an Lichtmess die Visionen für das Jahr in den Blick, feiern die Jahresmitte und versammeln an Michaeli die Engel um uns, damit sie uns begleiten auf dem Weg zur Mitte und uns helfen, die immer selben Stolpersteine zu überwinden. Je zweimal in jedem Sommer, beim Angebot “die Seele laufen zu lassen“, kommen wir über den Herrenberg durch duftende Wiesen ins Labyrinth und beenden den kleinen Pilgerweg dort in der Mitte.

 

Künstlerische Darstellungen und Assoziationen zur Heiligen Schrift

Am 24. Juli 2005 wurde im Rahmen des Gemeindefestes die Fertigstellung der Außenanlagen der Christuskirche gefeiert und dabei mit dem Sonnengesang des Franz von Assisi das neue Labyrinth eingeweiht. Bei Begehungen und Tänzen konnte seine Gemeinschaft und Gemeinde bildende Funktion erlebt werden.

Nach der Umgestaltung des Innenraumes der Christuskirche unter Pfarrer Dr. Martin Hoffmann durch den Architekten Peter Schorr im Jahre 1998 war eine angemessene Aufwertung der vernachlässigten Außenräume überfällig. Einige Gemeindemitglieder und allen voran Pfarrerin Christine Wackerbarth stellten sich im Zentrum unseres Kirchplatzes ein Labyrinth vor. Über die mittelalterliche Tradition der Kirchenlabyrinthe hat diese uralte Form in den letzten Jahrzehnten wieder vermehrt Zuspruch gefunden, wohl in Folge des Strebens, unser aufgeklärtes Denken durch mehr Spiritualität und Achtsamkeit zu bereichern.

„Das Labyrinth zieht sich durch viele Kulturkreise und Epochen. In dieser verschlungenen Wegfigur steckt eine reiche Symbolik. Das Labyrinth verbindet das Quadrat und den Kreis, grundlegende Zeichen von Erde und Himmel, Vater und Mutter, Mann und Frau, Körper und Geist. „Die Quadratur des Kreises“ symbolisiert das Universum. Das Labyrinth ist somit ein Symbol der Ganzheit, des Kosmos, der Welt und des Lebens. Es ist aber auch ein Symbol für das Unterwegssein auf dem Lebensweg, ja für den Lebensweg selbst.“

(Christine Wackerbarth)

Unser Anliegen war es, der Kirche einen angemessenen Partner zuzuordnen. Daher legten wir für das Labyrinth einen Durchmesser von zwölf Metern fest, was der Grundfläche unserer Christuskirche und auch der Größe des Labyrinths von Chartres entspricht. Die Labyrinthmitte sollte auf der Kirchenachse liegen, ausgerichtet auf den Altar. Die Eingänge von Labyrinth und Kirche sollten zueinander schauen. Die Gangbreite sollte bequemes Gehen und auch Befahren mit Rollstühlen ermöglichen. So konnte unser Labyrinth bestenfalls sieben Umgänge bekommen, vorausgesetzt, die Mitte wurde möglichst klein gehalten. In der einschlägigen Fachliteratur fanden wir eine Variante des kretischen „Urlabyrinthes“ entwickelt aus zwei sich kreuzenden Linien und zwölf kreisförmig zugeordneten Punkten.

Doch ließ sich dieses mit christlicher Symbolik vereinbaren? Hier half die Vorstellung. Unser Altar stellt den Gekreuzigten dar. Ein weiteres Symbol für Jesus ist die Sonne. Assoziiert man zum Kreuz im Labyrinth die zwölf Lichtpunkte aus Messing als Sonnenscheibe, kann das Labyrinth als Zitat des Altarmotivs gesehen werden.

Eine weitere gedankliche Verbindung entsteht über die Schöpfungsgeschichte: "Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde". Die Labyrinthlinien entwickeln sich also auch aus den sieben Tagen der Schöpfungsgeschichte. Im frühchristlichen Griechenland war eine ähnliche Vorstellung bekannt. Im so genannten „Licht und Leben Kreuz“ bilden die Worte „FOS“ (Licht) und „ZOE“ (Leben) ein raffiniertes Wortspiel mit dem Omega im Kreuzungspunkt. Die zwölf „Lichtpunkte“ mit sechs Motiven des Universums und sechs des irdischen Lebens, vom Münchner Künstler Michael Haussmann entworfen und in Messing graviert, illustrieren diese erste Geschichte der Bibel. Auch das unterschiedliche Steinmaterial der Labyrinthlinien, Granit und Gneis, verweist auf diesen Bibeltext.

Damit wurde die Verknüpfung unseres Labyrinthes mit den programmatischen Themen des Kirchenraumes erreicht. Dort finden wir im Altar und den beiden benachbarten Glasfenstern die Geschichte unseres Kirchenpatrons dargestellt. Im Rahmen des Kirchenumbaus wurden auch die drei übrigen Fenster von dem Priener Künstler Markus von Gosen zu folgenden Biblischen Texten gestaltet:

1.Psalm 104:Lob des Schöpfers
2.Jesaja 11:Der Messias und sein Friedensreich
3.Offenbarung 12:Das Weib und der Drache

Wenn sie nun unseren Kirchenbezirk achtsam betreten, werden Sie mit der Schöpfungsgeschichte in Labyrinthform auf diese gesamte Biblische Kosmologie eingestimmt, die erwandert werden will. Dabei geraten immer wieder wechselnde Räume in Ihr Blickfeld: Vor Ihnen der harmonische Baukörper des Neuen Bundes, jenseits der Buchenhecke der „Paradiesgarten“, zwischen diesen Bereichen die Bastion Johannes des Täufers als Bindeglied. Von der Mitte aus erschließt sich Ihnen dann die biblische Landschaft. Bei geöffnetem Kirchenportal fällt zudem der Blick auf den im Dämmerlicht leuchtenden Altar.
Seit der Fertigstellung ist das Labyrinth ein Ort der Begegnung bei regelmäßigen Begehungen, bei Gemeindefesten mit Spiel und Tanz oder als Teil des Gottesdienstes, wie dem Lichterlabyrinth in der Thomasmesse. Im Zeichen des Labyrinths finden auch immer wieder Konzerte und Lesungen statt.

(Matthias Kühnel, adaptierte Fassung)

„Das Labyrinth ist eine Einladung sich aufzumachen,
auf dem Weg zu bleiben, sich zu besinnen,
sich umzuwenden und anzukommen.“

(Gernot Candolini)

   

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